02 Schloss Branzoll

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02 Schloss Branzoll
Die stattliche Burg, auch Schloss Branzoll genannt, bestimmt wie kaum ein anderes Gebäude das Stadtbild. Der massive quadratische Bergfried mit seinem Pyramidendach, die angebauten Wohngebäude und nicht zuletzt die flatternde rotweiße Tiroler Fahne gehören unverkennbar zu Klausen. Die Burg wird privat bewohnt und kann daher nicht besichtigt werden.

Der Bau geht auf das Jahr 1255 zurück. Die einflussreichen und adeligen Herren von Säben errichteten Burg Branzoll unterhalb von Säben, um den Zugang nach Säben kontrollieren zu können. Grund dafür waren die ständigen Machtkämpfe mit dem Bischof von Brixen. Schließlich gelang es den Bischöfen, den Konflikt für sich zu entscheiden und das Schloss zu übernehmen. Sie machten es zum Sitz eines Pflegers, der es zu verwalten und eventuell auch zu verteidigen hatte.

1533 zerstörte ein Brand die bischöfliche Burg auf Säben und machte sie unbewohnbar. In der Folge wurde der Sitz des Burghauptmanns in das Schloss Branzoll verlegt. 150 Jahre später wurde auch Branzoll ein Raub der Flammen. Nur die Außenmauern des Turmes blieben erhalten und überragten als Ruine die Stadt.

Da allerdings herabstürzende Mauerteile die Häuser der Altstadt bedrohten, schenkte kurz vor 1900 die bischöfliche Kurie die Ruine der Stadtgemeinde Klausen. Diese fand in dem Kunstsammler und Burgenliebhaber Dr. Karl Traut aus Innsbruck einen interessierten Käufer. Er errichtete einen neuen Wohntrakt als Anbau an den historischen Turm. Mit Kunstsinn und Gespür machte Traut den Neubau zu einer schönen Wohnstätte, die an Eindruckskraft einer echten mittelalterlichen Burg in nichts nachsteht.